A: Eine was ...?
B: Eine Homepage.
A: Hohmpeetsch ?!
B: Genau. Die brauchst Du.
A: ... wieso?
B: Jeder hat 'ne Homepage.
A: Wieso!?
B: Du stellst Dich damit vor. Man kann dort reinschreiben, wofür man sich interessiert, was man so denkt, man kann ein Foto mit auf die Seite setzen u.s.w. ...
A: Und wer soll sich das anschauen?
B: Falsche Frage - Wer kann sich das anschauen? Und die Antwort auf diese Frage lautet: Jeder!
A: Ja ja, globales Dorf und so - ich weiß. Ich frage anders: Wer möchte sich das anschauen?
B: Naja, alle, die sich dafür interessieren.
A: Alle die, die sich dafür interessieren, wofür ich mich interessiere?
B: Im Prinzip schon, das Knifflige an der ganzen Sache ist jedoch, das, was dich interessiert, so darzustellen, daß du deine eigene Begeisterung auch auf andere Menschen überträgst.
A: Aha, so etwas wie Interessen - Demagogie ... har har.
B: Umwerfend komisch. Es ist einfach wichtig, daß sich ein Besucher deiner HP nicht langweilt.
A: Mit anderen Worten, ich soll den Besucher unterhalten?
B: Hmm, eine gute Frage.
A: Das ist das Problem, das ich bei der ganzen Sache habe: Wenn ich unterhalten werden will, kann ich auch den Fernseher anschalten. Das Internet ist sicherlich ein faszinierendes neues Medium und so aber Unterhaltung bleibt Unterhaltung - egal, in welcher Form sie mein Gehirn aufweicht.
B: Wahrscheinlich hängt es auch immer ein wenig davon ab, mit welchen Erwartungen oder Ansprüchen sich der Besucher von HP zu HP hangelt.
Nehmen wir einen gestreßten Beamten kurz vor Feierabend. Der wird sich kaum durch eine Philosophie - Newsgroup ackern oder im Internet Literatur - Recherche zu den brennendsten Themen der Quantenphysik betreiben.
A: Wahrscheinlich sitzt er einfach vor dem Monitor und läßt bunte Bilder an sich vorbeirauschen.
B: Ja ... zum Beispiel. Aber da kommt auch schon das nächste Problem. Ein Bekannter von mir regte sich einmal über eine Frau auf, die in einem eher politischen Buch vor allem eine große Liebesgeschichte entdeckte. Und er bemerkte, daß diese Frau doch überhaupt nicht verstanden hätte, was der Autor mit seinem Werk sagen wollte.
A: Du meinst, es ist eigentlich egal, was ich in meine HP schreibe, weil sowieso jeder nur das herauslesen wird, was er will?
B: ... und was er herauslesen kann.
A: Also schreibt man eine HP erstens mit einem ganz bestimmten Zweck und zweitens sogar für ganz bestimmte Menschen.
B: Äh, ich glaube schon ... ?!
A: Man hofft Menschen zu finden, die das, was in der HP steht, möglichst so verstehen wie man selbst.
B: ... oder aber Menschen dazu zu bringen, die HP so zu verstehen, wie man selbst es tut.
A: Vielleicht denkt man sich auch überhaupt nichts dabei.
B: Das währe schade, kommt aber auch vor, schätze ich.
A: Also, das ist alles recht knifflig. Wahrscheinlich muß man es einfach mal probieren.
B: Genau, die Menschen interpretieren die HP zwar auf verschiedene Weise. Es kommt aber erst einmal darauf an sie zu schreiben.
A: Das habe ich schon mal irgendwo gehört.
B: Tatsächlich?
A: Ja.
B: Wo?
A: Weiß nicht ...
...